Abitur – und wie weiter?

Abitur – und wie weiter? Am Gymnasium Verl werden die Weichen fürs Berufsleben rechtzeitig gestellt 

Am Gymnasium Verl hat sich das Projekt „Abitur – und wie weiter?“ im Rahmen der Berufsorientierung nunmehr seit dem Jahr 2007 etabliert. Erste Wegweiser ins Berufsleben erhalten die Schülerinnen und Schüler bereits ab der achten Klasse, wenn die Potentialanalyse und die Berufsorientierungstage stattfinden. Es folgen in den weiteren Jahren ein dreiwöchiges Praktikum sowie der Berufenachmittag, bevor die Schülerinnen und Schüler in der Q1 – also etwa anderthalb Jahre vor dem Abitur – an dem Projekt „Abitur – und wie weiter?“ teilnehmen.  

Das Projekt „Abitur – und wie weiter?“ zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern einen Anstoß zu geben, sich mit ihren persönlichen Interessen, Werten und Lebenszielen sowie mit verschiedenen Berufsbildern auseinanderzusetzen. Zunächst wird im Oktober in Kleingruppen gearbeitet, im Dezember erfolgen Einzelgespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projektpartners Dimension 21.  

Sofia Runge, Schülerin der Q1, berichtet, dass die Veranstaltung sehr gewinnbringend für sie gewesen sei, da sie zuvor keine Vorstellung von einem zu ihr passenden Beruf gehabt habe. Die vielen Auswahlmöglichkeiten, vom klassischen über das duale Studium bis hin zur Ausbildung, seien ohne Hilfe nicht zu überblicken gewesen. Bei über 16000 Studiengänge und etwa 3000 Ausbildungsberufen fällt dies auch zunehmend schwerer, wie Sabine Nathaus-Hünnemann von der Agentur Dimension 21 ergänzt. Darüber hinaus müsse nach dem Abitur auch nicht direkt der Berufseinstieg folgen, denn auch ein Auslandsaufenthalt könne zunächst eine Option sein. 

Q1-Schüler Jonas Das erwähnt, er habe sich im Rahmen des Projekts „Abitur – und wie weiter?“ zunächst mit seinen Stärken und Schwächen auseinandergesetzt und sich dann im Rahmen der Gespräche auf seine Stärken fokussieren, um so nicht nur zukünftige Berufe in die engere Wahl nehmen, sondern eben auch einige ausschließen zu können. Auch über Alternativen zu bestimmten Berufsbildern habe er mehr erfahren.  

Mitschüler Moritz Ewerdwalbesloh hatte bereits eine Idee für seinen zukünftigen Beruf und erarbeitete im Rahmen des Projekts seine Erwartungen an dieses Berufsbild, welche er während eines darauffolgenden Praktikums sogleich reflektieren und modifizieren konnte. Daraus sei auch die Überlegung erwachsen, in den Ferien ein freiwilliges Praktikum anzuschließen, um weitere Erfahrungen sammeln zu können.  

Auch wenn der Weg bis zum Abitur noch beschritten werden muss, sind sich alle drei Teilnehmende einig, dass sie nun beruhigter auf die Berufswahl blicken, weil die ersten Schritte bereits gemacht seien. 

v.l.n.r: Sabine Nathaus-Hünnemann (Agentur Dimension 21), Schulleiter Matthias Hermeler, Lehrer Eike-Andreas Stuke, Claudia Holle (Osthushenrich-Stiftung), Lehrerin Dorothee Helmdach, Sofia Runge, Moritz Ewerdwalbesloh, Jonas Das 

Die organisierenden Lehrkräfte Dorothee Helmdach und Eike Stuke betonen noch einmal die Wichtig- und auch Notwendigkeit, dass sich Schülerinnen und Schüler frühzeitig mit der möglichen Berufswahl auseinandersetzen. Daher sei die Teilnahme an diesem Projekt für die 100 Q1-Schülerinnen und Schüler auch verpflichtend. Ohne die finanzielle Unterstützung außerschulischer Partner wäre dies nicht möglich. Dank der Osthushenrich-Stiftung und der Firma nobilia kann der Eigenanteil der Schülerinnen und Schüler auf 10 Euro reduziert werden.  

Schulleiter Matthias Hermeler zeigte sich mit der Durchführung und dem Erfolg des Projekts zufrieden, erinnere er sich doch an seine eigene Berufsfindungsphase zurück, in der es bei Weitem nicht diese Fülle und zielgerichtete Möglichkeit an Beratung gegeben habe.