Rundreise Welterbestätten 2018

 

Rundreise zu UNESCO-Welterbestätten 2018:

40 Schülerinnen und Schüler erkunden das historische Sizilien

 

Wie jedes Jahr machte sich Herr Krüger mit 40 Schülern des Gymnasiums Verl auf gen Italien, um dort UNESCO-Welterbestätten aus nächster Nähe besichtigen zu können. Während das Ziel der Fahrt in den letzten Jahren die Stadt Sorrent war, von der aus Tagestouren vorgenommen wurden, ging es diesmal nach Sizilien. Die größte Insel im Mittelmeerraum wurde in 8 Tagen erkundet. Geplant wurde die Fahrt im Vorfeld von Herrn Krüger und Herrn Wagener, unterstützt von Frau Schneider und Frau Özdemir.

 

Am 17. Juli startete die Gruppe von Verl aus. Nach einer Zwischenübernachtung in Paestum, wo man den Archäologischen Park und das Museum besichtigte, erreichte die Gruppe Sizilien am Mittwochnachmittag und übernachtete an der Ostküste in Catania, der zweitgrößten Stadt Siziliens.

 

Am folgenden Tag wurde das von den Griechen und Römern errichtete antike Theater von Taormina besichtigt. Es ist das zweitgrößte antike Theater auf Sizilien und wurde circa im 2. Jhr. v. Chr. von den Römern erbaut. Ursprünglich wurden nur Schauspiele aufgeführt, doch nach einem Umbau diente es ausschließlich als Austragungsort für Gladiatoren- und Tierkämpfe. Ungewöhnlich ist die Lage des Theaters, was sich damit erklären lässt, dass die Römer das Bauwerk über einem im 3. Jh. v. Chr. erbauten Theater errichteten. Schon damals bot das Theater Platz für mehr als 5.400 Zuschauer. Heute werden hier, wie in vielen anderen antiken Theatern, in den Sommermonaten griechische und römische Dramen aufgeführt.

 

Nach etwa drei Stunden Aufenthalt ging es mit dem Bus auf den Vulkan Ätna. Der Vulkan nimmt eine Fläche von 1.250 Quadratkilometern ein, hat einen Umfang von 250 Kilometern und ist bis heute ständig aktiv. Mit dem Bus kamen wir bis auf eine Höhe von 1.995 Metern. Man geht davon aus, dass der Vulkan an sich circa 3.350 Meter hoch ist, aber aufgrund häufiger Änderungen kann dies nicht genau angegeben werden. Nach einem Referat über den Vulkan, seine Ausbrüche und die mythologische Bedeutung konnten wir die Umgebung selbst erkunden, was von einigen genutzt wurde, um ihre Kletterfähigkeiten auf Vulkangestein zu überprüfen.

 

Nach der zweiten Übernachtung in Catania ging es am Freitag an die Südküste nach Agrigent, wo drei Übernachtungen vorgesehen waren. Auf der Fahrt wurde Halt in den Städten Syrakus und Enna gemacht.

In Syrakus sind im Parco Archeologico della Neapoli Bauwerke der antiken Stadt zu sehen, unter anderem ein Theater und der Opferaltar Hierons II. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das „Ohr des Dionysos“, ein mehr als 60 Meter hoher Steinbruch in einer Felsformation. In der Stadt Syrakus befindet sich der Apollontempel, der älteste größere griechische Tempel auf ganz Sizilien. In der Antike bildete die Stadt das kulturelle Zentrum und war über mehrere Jahrhunderte die mächstigste Stadt auf der Insel.

Die Stadt Enna liegt auf der geographischen Mitte Siziliens und ist vor allem für die beeindruckende Aussicht bekannt. Die Erhebung von 948 Metern ermöglicht einen spektakulären Blick auf Täler und Felsformationen, auf denen die benachbarten Städte liegen.

 

Am folgenden Tag wurde in Agrigent das Tal der Tempel besichtigt. 1997 wurde es in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen und beherbergt eine tausendjährige Geschichte. Die von Griechen errichtete Stadt Akragas war eine der größten griechischen Städte im Mittelmeer und wurde stetig erweitert. Später wurde sie von den Römern eingenommen und in Agrigentum umbenannt. Heute kann man auf einer Fläche von 1.300 Hektar die Überreste dieser bedeutenden Stadt besuchen und mehr über die Kultur und Geschichte erfahren. Wir besichtigten drei Tempel, einer davon der Tempel des Zeus, einer der größten Tempel in der Antike. Heute sind von diesem Tempel nur noch das Fundament und der Altar erhalten, die Säulen liegen in Einzelteilen auf dem Boden.

Den Nachmittag konnten wir nutzen, um Besorgungen zu erledigen und uns am Pool aufzuhalten, der bei der Hitze große Beliebtheit in der ganzen Gruppe fand.

 

Am Sonntag ging es über Selinunt und Cave di Cusa Richtung Westen nach Marsala, von wo aus man mit einer kleinen Fähre auf die Insel San Pantaleo alias Mozia übersetzte.

Die Stadt Selinunt war ebenfalls von griechischen Siedlern gegründet worden und konnte aufgrund der geographischen Bedingungen vor allem durch die Landwirtschaft zu Reichtum gelangen. Bemerkenswert ist der Kontakt zu anderen Völkern, wie z. B. den Karthagern, da Wissen und Kultur ausgetauscht werden konnten, was sich vor allem auf die künstlerische Entwicklung der griechischen Stadt auswirkte.

In Cave di Cusa erfuhren wir, wie genau die Gewinnung von Baumaterialien für die Tempel ablief. Es gab verschiedene Möglichkeiten, die Felsblöcke aus dem Gestein zu lösen. Sie wurden dann vor Ort grob in die runde Form gebracht. Die Blöcke wurden anschließend mehrere Kilometer, entweder durch Menschen oder Tiere, zur Baustätte transportiert und dort übereinander gestapelt, sodass am Ende eine große Säule entstand. Diese Säulen wurden später verspachtelt und bemalt. So hatte es den Anschein, als seien sie aus einem Stück Stein geformt worden.

Marsala ist die westlichste Stadt Siziliens, sie liegt nur 140 Kilometer Luftlinie von der Küste Tunesiens entfernt. Bekannt ist vor allem der Likörwein, der nach dieser Stadt benannt wurde. Das Museum der Stadt beherbergt außerdem die Überreste eines punischen Kriegsschiffes, das aus dem Zweiten Punischen Krieg stammt und auf ca. 217 v. Chr. datiert ist.

Von Marsala aus ging es nach Mozia, eine ungefähr 45 Hektar große Insel, die heute nur noch 10 Einwohner beherbergt. Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte Joseph Whitaker die Insel und führte dort Ausgrabungen durch, die unter anderem den „Jüngling von Mozia“ zu Tage brachten, eine Statue aus weißem Marmor. Nach der Besichtigung des Museums und der Möglichkeit, die Insel auf eigene Faust zu erkunden, ging es mit dem Boot wieder Richtung Festland und von dort aus mit dem Bus zurück nach Agrigent.

 

Am Montag ging es zum nächsten Hotel nach Palermo, der Hauptstadt Siziliens. Auf der Fahrt wurde ein Halt in Segesta eingelegt und der dortige Archäologische Park besichtigt.

Der Tempel von Segesta hatte in der Vergangenheit für Diskussionen unter Archäologen gesorgt, da man sich uneins darüber war, ob er jemals fertiggestellt worden war. Ein Indiz für das Gegenteil ist zum Beispiel der Zustand der Säulen, die nicht die typischen Kanneluren („Rillen“) aufweisen. Ein, auch bei 40° Grad Celsius, beeindruckendes Faktum ist, dass dieser Tempel nie einstürzte, was an der Nutzung von Blei während des Baus liegen könnte. Statt einer typischen Holzstrebe im Inneren der Säule wurde Blei genutzt, was dem Tempel die nötige Stabilität gegeben hat, Erdbeben und weitere äußere Einflüsse zu überstehen.

Das Theater in Segesta liegt auf einer Anhöhe und bietet eine sehr beeindruckende Aussicht auf einen Berg und den großflächigen Weinanbau im Hintergrund. Es wurde restauriert und dient im Sommer als Ort für Aufführungen.

 

Nachdem man in Palermo angekommen war, stand der Nachmittag allen zur freien Verfügung, was zur ersten Besichtigung der Stadt und zum Shopping von Souvenirs genutzt wurde.

 

Am Dienstag begann das Programm mit der Besichtigung der Kathedrale von Monreale. Sie ist eine der bekanntesten der Welt und aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Einflüsse ein einzigartiger Mix aus normannischer Bauweise und arabischem Dekor. Im Inneren der Kirche gibt es keinen Fleck, der nicht verziert ist. Gold spielt natürlich eine Rolle, sehr viele Verzierungen und zum Teil die erstaunlich große Darstellung Christi hinter dem Hochaltar wurden aus dem hochwertigen Material hergestellt. Die Marmorverkleidungen an den Wänden und auf dem Boden zeugen vom muslimischen Einfluss, die vergoldeten Mosaike von dem der Byzantiner. Die Mosaiken an den Wänden zeigen alt- und neutestamentarische Motive, sie bedecken jede Wand. Zusammen ergeben sie eine Größe von circa 10.000 Quadratkilometern.

 

Von dort aus ging es mit dem Bus nach Palermo, wo man im Rahmen einer Stadtführung auch die Kapuzinergruft besuchen konnte. Die Gruft liegt unter dem Kapuzinerkloster und ist eine der bekanntesten Grabstätten weltweit. In den fünf Korridoren werden die mumifizierten Überreste von 2063 Menschen ausgestellt; der älteste Leichnam ist der eines Kapuzinermönches aus dem Jahr 1599.

 

Anschließend folgte eine Stadtführung durch Palermo mit einem abschließenden Besuch der dortigen Kathedrale. Die Stadt ist die fünftgrößte in Italien und politisches sowie kulturelles Zentrum Siziliens. Sie entwickelte sich vor allem unter den Herrschaften der Araber, Normannen und Staufer.

Die Kathedrale ist das bedeutendste Kirchengebäude der Stadt und beherbergt unter anderem die Gräber des letzten Stauferkönigs Friedrich II. und seiner Mutter Konstanze von Sizilien. Kirchengebäude in Palermo sind im Allgemeinen eher im arabisch-normannischen Stil gehalten, die Kathedrale sticht aber durch die im Nachhinein errichtete Barockkuppel heraus. Im Zuge dieses Umbaus wurde auch das Innere klassizistisch umgestaltet.

 

Am Mittwoch machte sich die Gruppe auf den Rückweg, mit einem Zwischenstopp über Tyndaris, wo die archäologischen Ausgrabungen besichtigt wurden. Am Abend übernachtete die Gruppe wieder in Paestum.

 

Auf dem Weg Richtung Heimat machte man noch einen Abstecher für zwei Stunden in die Metropole Neapel, Hauptstadt Kampaniens, und besichtigte das historische Stadtzentrum, das als Ganzes zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

 

In den zehn Tagen ließ vor allem eines feststellen: Sizilien bietet eine Mischung an Kultur und Geschichte aus vielen Ecken Europas, Afrikas und des Nahen Ostens, wie man sie woanders nicht findet.

 

Caren Meyer

 

Rundreise zu UNESCO-Welterbestätten 2018:

40 Schülerinnen und Schüler erkunden das historische Sizilien

 

Wie jedes Jahr machte sich Herr Krüger mit 40 Schülern des Gymnasiums Verl auf gen Italien, um dort UNESCO-Welterbestätten aus nächster Nähe besichtigen zu können. Während das Ziel der Fahrt in den letzten Jahren die Stadt Sorrent war, von der aus Tagestouren vorgenommen wurden, ging es diesmal nach Sizilien. Die größte Insel im Mittelmeerraum wurde in 8 Tagen erkundet. Geplant wurde die Fahrt im Vorfeld von Herrn Krüger und Herrn Wagener, unterstützt von Frau Schneider und Frau Özdemir.

 

Am 17. Juli startete die Gruppe von Verl aus. Nach einer Zwischenübernachtung in Paestum, wo man den Archäologischen Park und das Museum besichtigte, erreichte die Gruppe Sizilien am Mittwochnachmittag und übernachtete an der Ostküste in Catania, der zweitgrößten Stadt Siziliens.

 

Am folgenden Tag wurde das von den Griechen und Römern errichtete antike Theater von Taormina besichtigt. Es ist das zweitgrößte antike Theater auf Sizilien und wurde circa im 2. Jhr. v. Chr. von den Römern erbaut. Ursprünglich wurden nur Schauspiele aufgeführt, doch nach einem Umbau diente es ausschließlich als Austragungsort für Gladiatoren- und Tierkämpfe. Ungewöhnlich ist die Lage des Theaters, was sich damit erklären lässt, dass die Römer das Bauwerk über einem im 3. Jh. v. Chr. erbauten Theater errichteten. Schon damals bot das Theater Platz für mehr als 5.400 Zuschauer. Heute werden hier, wie in vielen anderen antiken Theatern, in den Sommermonaten griechische und römische Dramen aufgeführt.

 

Nach etwa drei Stunden Aufenthalt ging es mit dem Bus auf den Vulkan Ätna. Der Vulkan nimmt eine Fläche von 1.250 Quadratkilometern ein, hat einen Umfang von 250 Kilometern und ist bis heute ständig aktiv. Mit dem Bus kamen wir bis auf eine Höhe von 1.995 Metern. Man geht davon aus, dass der Vulkan an sich circa 3.350 Meter hoch ist, aber aufgrund häufiger Änderungen kann dies nicht genau angegeben werden. Nach einem Referat über den Vulkan, seine Ausbrüche und die mythologische Bedeutung konnten wir die Umgebung selbst erkunden, was von einigen genutzt wurde, um ihre Kletterfähigkeiten auf Vulkangestein zu überprüfen.

 

Nach der zweiten Übernachtung in Catania ging es am Freitag an die Südküste nach Agrigent, wo drei Übernachtungen vorgesehen waren. Auf der Fahrt wurde Halt in den Städten Syrakus und Enna gemacht.

In Syrakus sind im Parco Archeologico della Neapoli Bauwerke der antiken Stadt zu sehen, unter anderem ein Theater und der Opferaltar Hierons II. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das „Ohr des Dionysos“, ein mehr als 60 Meter hoher Steinbruch in einer Felsformation. In der Stadt Syrakus befindet sich der Apollontempel, der älteste größere griechische Tempel auf ganz Sizilien. In der Antike bildete die Stadt das kulturelle Zentrum und war über mehrere Jahrhunderte die mächstigste Stadt auf der Insel.

Die Stadt Enna liegt auf der geographischen Mitte Siziliens und ist vor allem für die beeindruckende Aussicht bekannt. Die Erhebung von 948 Metern ermöglicht einen spektakulären Blick auf Täler und Felsformationen, auf denen die benachbarten Städte liegen.

 

Am folgenden Tag wurde in Agrigent das Tal der Tempel besichtigt. 1997 wurde es in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen und beherbergt eine tausendjährige Geschichte. Die von Griechen errichtete Stadt Akragas war eine der größten griechischen Städte im Mittelmeer und wurde stetig erweitert. Später wurde sie von den Römern eingenommen und in Agrigentum umbenannt. Heute kann man auf einer Fläche von 1.300 Hektar die Überreste dieser bedeutenden Stadt besuchen und mehr über die Kultur und Geschichte erfahren. Wir besichtigten drei Tempel, einer davon der Tempel des Zeus, einer der größten Tempel in der Antike. Heute sind von diesem Tempel nur noch das Fundament und der Altar erhalten, die Säulen liegen in Einzelteilen auf dem Boden.

Den Nachmittag konnten wir nutzen, um Besorgungen zu erledigen und uns am Pool aufzuhalten, der bei der Hitze große Beliebtheit in der ganzen Gruppe fand.

 

Am Sonntag ging es über Selinunt und Cave di Cusa Richtung Westen nach Marsala, von wo aus man mit einer kleinen Fähre auf die Insel San Pantaleo alias Mozia übersetzte.

Die Stadt Selinunt war ebenfalls von griechischen Siedlern gegründet worden und konnte aufgrund der geographischen Bedingungen vor allem durch die Landwirtschaft zu Reichtum gelangen. Bemerkenswert ist der Kontakt zu anderen Völkern, wie z. B. den Karthagern, da Wissen und Kultur ausgetauscht werden konnten, was sich vor allem auf die künstlerische Entwicklung der griechischen Stadt auswirkte.

In Cave di Cusa erfuhren wir, wie genau die Gewinnung von Baumaterialien für die Tempel ablief. Es gab verschiedene Möglichkeiten, die Felsblöcke aus dem Gestein zu lösen. Sie wurden dann vor Ort grob in die runde Form gebracht. Die Blöcke wurden anschließend mehrere Kilometer, entweder durch Menschen oder Tiere, zur Baustätte transportiert und dort übereinander gestapelt, sodass am Ende eine große Säule entstand. Diese Säulen wurden später verspachtelt und bemalt. So hatte es den Anschein, als seien sie aus einem Stück Stein geformt worden.

Marsala ist die westlichste Stadt Siziliens, sie liegt nur 140 Kilometer Luftlinie von der Küste Tunesiens entfernt. Bekannt ist vor allem der Likörwein, der nach dieser Stadt benannt wurde. Das Museum der Stadt beherbergt außerdem die Überreste eines punischen Kriegsschiffes, das aus dem Zweiten Punischen Krieg stammt und auf ca. 217 v. Chr. datiert ist.

Von Marsala aus ging es nach Mozia, eine ungefähr 45 Hektar große Insel, die heute nur noch 10 Einwohner beherbergt. Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte Joseph Whitaker die Insel und führte dort Ausgrabungen durch, die unter anderem den „Jüngling von Mozia“ zu Tage brachten, eine Statue aus weißem Marmor. Nach der Besichtigung des Museums und der Möglichkeit, die Insel auf eigene Faust zu erkunden, ging es mit dem Boot wieder Richtung Festland und von dort aus mit dem Bus zurück nach Agrigent.

 

Am Montag ging es zum nächsten Hotel nach Palermo, der Hauptstadt Siziliens. Auf der Fahrt wurde ein Halt in Segesta eingelegt und der dortige Archäologische Park besichtigt.

Der Tempel von Segesta hatte in der Vergangenheit für Diskussionen unter Archäologen gesorgt, da man sich uneins darüber war, ob er jemals fertiggestellt worden war. Ein Indiz für das Gegenteil ist zum Beispiel der Zustand der Säulen, die nicht die typischen Kanneluren („Rillen“) aufweisen. Ein, auch bei 40° Grad Celsius, beeindruckendes Faktum ist, dass dieser Tempel nie einstürzte, was an der Nutzung von Blei während des Baus liegen könnte. Statt einer typischen Holzstrebe im Inneren der Säule wurde Blei genutzt, was dem Tempel die nötige Stabilität gegeben hat, Erdbeben und weitere äußere Einflüsse zu überstehen.

Das Theater in Segesta liegt auf einer Anhöhe und bietet eine sehr beeindruckende Aussicht auf einen Berg und den großflächigen Weinanbau im Hintergrund. Es wurde restauriert und dient im Sommer als Ort für Aufführungen.

 

Nachdem man in Palermo angekommen war, stand der Nachmittag allen zur freien Verfügung, was zur ersten Besichtigung der Stadt und zum Shopping von Souvenirs genutzt wurde.

 

Am Dienstag begann das Programm mit der Besichtigung der Kathedrale von Monreale. Sie ist eine der bekanntesten der Welt und aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Einflüsse ein einzigartiger Mix aus normannischer Bauweise und arabischem Dekor. Im Inneren der Kirche gibt es keinen Fleck, der nicht verziert ist. Gold spielt natürlich eine Rolle, sehr viele Verzierungen und zum Teil die erstaunlich große Darstellung Christi hinter dem Hochaltar wurden aus dem hochwertigen Material hergestellt. Die Marmorverkleidungen an den Wänden und auf dem Boden zeugen vom muslimischen Einfluss, die vergoldeten Mosaike von dem der Byzantiner. Die Mosaiken an den Wänden zeigen alt- und neutestamentarische Motive, sie bedecken jede Wand. Zusammen ergeben sie eine Größe von circa 10.000 Quadratkilometern.

 

Von dort aus ging es mit dem Bus nach Palermo, wo man im Rahmen einer Stadtführung auch die Kapuzinergruft besuchen konnte. Die Gruft liegt unter dem Kapuzinerkloster und ist eine der bekanntesten Grabstätten weltweit. In den fünf Korridoren werden die mumifizierten Überreste von 2063 Menschen ausgestellt; der älteste Leichnam ist der eines Kapuzinermönches aus dem Jahr 1599.

 

Anschließend folgte eine Stadtführung durch Palermo mit einem abschließenden Besuch der dortigen Kathedrale. Die Stadt ist die fünftgrößte in Italien und politisches sowie kulturelles Zentrum Siziliens. Sie entwickelte sich vor allem unter den Herrschaften der Araber, Normannen und Staufer.

Die Kathedrale ist das bedeutendste Kirchengebäude der Stadt und beherbergt unter anderem die Gräber des letzten Stauferkönigs Friedrich II. und seiner Mutter Konstanze von Sizilien. Kirchengebäude in Palermo sind im Allgemeinen eher im arabisch-normannischen Stil gehalten, die Kathedrale sticht aber durch die im Nachhinein errichtete Barockkuppel heraus. Im Zuge dieses Umbaus wurde auch das Innere klassizistisch umgestaltet.

 

Am Mittwoch machte sich die Gruppe auf den Rückweg, mit einem Zwischenstopp über Tyndaris, wo die archäologischen Ausgrabungen besichtigt wurden. Am Abend übernachtete die Gruppe wieder in Paestum.

 

Auf dem Weg Richtung Heimat machte man noch einen Abstecher für zwei Stunden in die Metropole Neapel, Hauptstadt Kampaniens, und besichtigte das historische Stadtzentrum, das als Ganzes zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

 

In den zehn Tagen ließ vor allem eines feststellen: Sizilien bietet eine Mischung an Kultur und Geschichte aus vielen Ecken Europas, Afrikas und des Nahen Ostens, wie man sie woanders nicht findet.

 

Caren Meyer