Unsere Erprobungsstufe

Das zeichnet unsere Erprobungsstufe aus:

In den ersten beiden Schuljahren (Jahrgangsstufen 5 und 6) am Gymnasium befinden sich unsere jüngsten Schülerinnen und Schüler in der Erprobungsstufe. Diese bildet eine besondere pädagogische Einheit. In dieser Zeit sammeln sie viele Eindrücke und finden sich im schulischen Leben unseres Gymnasiums ein. Außerdem führen die Lehrerinnen und Lehrer die Schülerinnen und Schüler in diesen zwei Jahren vor dem Hintergrund der Lernerfahrungen in der Grundschule an die Fächer und Lernangebote, Unterrichtsmethoden, Anforderungen sowie Überprüfungsformen heran. Dadurch erleichtern wir den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule, um für Motivation und Freude am Lernen zu sorgen und die Perspektive eines dauerhaften Verbleibs am Gymnasium sicherer zu machen.

 

Christina Heese
(komm. Koordination der Erprobungsstufe)

Am Ende der 6. Klasse können unsere Schülerinnen und Schüler ihre ausgebauten Fähigkeiten und treffen eigenständig, sowie reflektiert Entscheidungen. Somit ist der Weg für einen reibungslosen Übergang in die Mittelstufe geebnet.

Folgende pädagogische Bausteine haben sich in der 5. und 6. Jahrgangsstufe etabliert: 

Die Erste Schulwoche

Ankommen & Kennenlernen

Die erste Schulwoche ist am Gymnasium Verl ganz besonders gestaltet und ist gekennzeichnet vom gegenseitigen Kennenlernen, sowie dem Erkunden und Vertrautwerden mit der Schule. In dieser ersten Woche findet der Unterricht hauptsächlich mit dem Klassenleiterteam statt und auch die Patinnen und Paten der Klassen sind in dieser Zeit, besonders für unsere neuen Schülerinnen und Schüler da.

Bustraining

Damit das Fahren mit dem Bus für unsere Schülerinnen und Schüler erleichtert wird, wird in der ersten Schulwoche ein Bustraining durchgeführt.

Digitalisierung

Den Schülerinnen und Schülern werden erste digitale Strukturen beigebracht, die zunächst auf das von der Schule genutzte Programm Microsoft Teams fokussiert sind, das zu Kommunikations- und Lernzwecken verwendet wird. Zudem wird ihnen der Umgang mit den iPads vertraut gemacht, da jede Schülerin und jeder Schüler der Klasse 5 seit dem Schuljahr 2021/2022 ein von der Stadt Verl gestelltes Schul-iPad erhält, das über sämtliche Lernplattformen verfügt und somit als zusätzliches digitales Lernmedium verwendet wird.

Pädagogische Bausteine

Individuelle Förderung

Mit unserem Förderprogramm haben die neuen Schülerinnen und Schüler die Chance an ihre Stärken und Schwächen aus der Grundschule anzuknüpfen und diese weiter ausbauen, bzw. auszugleichen. Des Weiteren werden den Schülerinnen und Schülern methodische Lernhilfen mit auf den gesamten Weg bis zum Abitur gegeben. Die Lernwerkstatt ist eine Ergänzungsstunde und findet bis zu den Herbstferien im Klassenverbund zum Thema „Lernen lernen“  statt. Danach wird für einzelne Schülerinnen und Schüler eine Förderung in den Kernfächern Deutsch, Englisch oder Mathematik zur Unterstützung bei noch vorhandenen Schwächen in der Klasse 5 angeboten oder eine zusätzliche Stunde im Rahmen der Marburger Trainings.

Grundsätzlich bieten wir auch ein Lerncoaching an, um eine individuelle Förderung und Lernentwicklung zu unterstützen. Darüber hinaus bieten wir unseren Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse Förderung durch Lernbegleiter im Lernstudio an. Informationen dazu finden Sie hier.

Wahl der 2. Fremdsprache

Als Zusatz zur bereits aus der Grundschule bekannten Fremdsprache Englisch, kommt ab der siebten Jahrgangsstufe die Wahl zwischen Latein und Französisch auf die Schülerrinnen und Schüler zu. Um diese Wahl zu vereinfachen, gibt es in der sechsten Klasse mehrere Informationsveranstaltungen. Weitere Informationen zu dieser Wahl finden Sie hier.

Klassenleitungsteam

Der Aufbau neuer Bindungen in unserer Schule soll mit Hilfe der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer leichter fallen. Sie begleiten als Klassenleitungsteam wesentliche Ansprechpartner die Eingliederung in das neue Schulsystem. Danach sollte es dann leichter fallen, auch auf der sachlichen, fachlichen und sozialen Ebene die Neuorientierung und die Auseinandersetzung mit neuen Lernanforderungen und -methoden zu vermitteln.

Ausflüge & Klassenfahrt

Im Laufe der 5. Klasse: Die neuen Schüler besuchen das Heinz Nixdorf Museum und gehen auf einer Eisbahn Schlittschuhlaufen, wodurch sie sich besser kennenlernen und ihre Teamfähigkeiten stärken.

Am Anfang der 6. Klasse: Stärkung der in den Wir-Stunden gewonnenen Erfahrungen und Kompetenzen unter erlebnispädagogischem Aspekt. Dafür geht es für die Klassen auf eine mehrtägige Klassenfahrt zur Burg Bilstein im Sauerland, bei der die erlebnispädagogischen Aspekte durch außerschulische Partner in den Mittelpunkt gestellt werden. Das Tagesprogramm orientiert sich dabei am Konzept „Erleben – Lernen – Erfahren“ = ELE. Außerdem geht es für die Schülerinnen und Schüler in den „Schnurstracks Kletterpark“ in Rietberg, um dort im Klassenverbund schöne und spannende Erlebnisse zu sammeln.

Klassenpaten

Die neuen Schülerinnen und Schüler erhalten innerhalb der fünften Klasse Begleitung durch vertrauensvolle Mitschülerinnen und Mitschüler der Oberstufe. Diese sind für die neuen Schülerinnen und Schüler Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei kleineren Auseinandersetzungen. Sie nehmen an den Ausflügen der 5. Klassen, z.B. zur Eisbahn teil und integrieren sich mit der Teilnahme an den Wir-Stunden in den Klassenverband. Auch die Durchführung des Bustrainings übernehmen die Klassenpaten und bieten somit den Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern Unterstützung bei der Eingewöhnung in die Abläufe ihrer neuen Schule.

Wir-Stunden-Konzept

Seit dem Schuljahr 1998/99 führen wir in allen 5. und 6. Klassen das Lions Quest Programm durch. Seit dem Schuljahr 2013/14 haben wir es auf die Jahrgangsstufe 7 ausgeweitet. „Quest“ heißt so viel wie den (richtigen) Weg suchen. Es ist ein Unterrichtsprogramm, das Jugendlichen helfen soll “erwachsen zu werden” und ihren eigenen Weg zu finden. Die Inhalte dieses Lebenskompetenzprogramms orientieren sich an Themen, die für Jugendliche kurz vor der Pubertät eine besondere Bedeutung haben, beispielsweise, Freundschaft, Selbstvertrauen, Umgang mit Gefühlen und Konflikten, Stellung in der Gruppe/Klasse. Mit Hilfe aktivierender Unterrichtsmethoden wie Kommunikations- oder Rollenspielen können die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen miteinander machen und alternative Verhaltensweisen oder Konfliktlösungen ausprobieren.  

Dieses Programm ist besonders für den Übergang in die Sekundarstufe I geeignet. Es erleichtert gerade in dieser Umbruchphase das Zusammenwachsen der Klassengemeinschaft und fördert eine gute Lernatmosphäre. Die Schülerinnen und Schüler lernen insgesamt offener und vertrauter miteinander umzugehen und es werden ihnen Möglichkeiten eröffnet, Konflikte selbständig und angemessen auszutragen und zu lösen. „Quest“ ist ein Lebenskompetenzprogramm, das mit seiner langfristigen Zielsetzung weit über den schulischen Rahmen hinausweist; in letzter Konsequenz geht es auch um Vorbeugung gegenüber (selbst-) zerstörerischen Verhaltensweisen wie Suchtverhalten, Gewalt und Kriminalität.  

Es wird pro Woche eine Quest-Stunde eingerichtet, die bei uns „Wir-Stunde“ heißt. Eine Leistungsbewertung findet in dieser Stunde nicht statt, da es um Erlebnisfähigkeit im Gruppenverband und die Erweiterung sozialer Kompetenzen in der Klasse geht. Dazu gehört zum Beispiel auch über Probleme oder Anliegen der Schüler in der Klasse zu sprechen. 

Die Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Programm durchführen, haben eine Fortbildung absolviert und verfügen über einen umfangreichen Fundus an praxisorientierten Hilfen für die Planung und Durchführung dieses Unterrichts. 

Einblicke in die Erprobungsstufe