Das Gymnasium Verl ist international anerkannte UNESCO-Schule
Hohe Auszeichnung: Gymnasium Verl als international anerkannte UNESCO-Schule zertifiziert
Eine ganz besondere Auszeichnung aus Paris erhielt das Gymnasium Verl jetzt mit Beginn des neuen Jahres. Die UNESCO, die Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur mit Sitz in der französischen Hauptstadt, hat das Verler Gymnasium in das internationale Netzwerk der UNESCO-Projektschulen (UNESCO Associated Schools) aufgenommen.
Weltweit gibt es rund 11.500 UNESCO-Projektschulen in 182 Ländern. In Deutschland haben sich rund dreihundert Schulen aller Schulformen dem Netzwerk angeschlossen und vertreten so offiziell Werte wie Friedens- und Demokratieerziehung, Weltoffenheit und nachhaltige Entwicklung. Sie stehen in einem regen Austausch zueinander, initiieren gemeinsame regionale, bundesweite und internationale Projekte und teilen und sichern auf diese Weise diese Werte.
Die Nachricht über die erfolgreiche Zertifizierung erreichte die Schule durch Klaus Schilling. Der Bundeskoordinator für die UNESCO-Projektschulen stellt fest, dass die Anerkennung des Verler Gymnasiums durch die UNESCO eine hervorragende Nachricht für das gesamte Netzwerk in Deutschland sei: „Wir freuen uns sehr, dass die Internationale Koordination des UNESCO-Schulnetzwerks das Gymnasium Verl zur UNESCO Associated School ernannt hat“, schreibt er. Dies sei, so Schilling weiter, eine Auszeichnung des hohen Engagements und der Tatkraft für eine zukunftsfähige und nachhaltige Bildung im Sinne der Werte der UNESCO. Beurkundet und gezeichnet werde die Anerkennung durch die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay.
Schulleiter Matthias Hermeler und UNESCO-Koordinator Carsten Krüger freuen sich über die hohe Auszeichnung.
„Dies ist zum Ende eines herausfordernden Schulhalbjahres eine fantastische Nachricht für unser Gymnasium Verl und eine Exzellenzauszeichnung“, freut sich auch Schulleiter Matthias Hermeler, der sich dem Bundeskoordinator anschließt und die Zertifizierungskriterien an seiner Schule als vorbildlich erfüllt sieht.
Gut fünf Jahre hat der dreistufige Prozess der Zertifizierung gedauert. Ende 2015 hat das Gymnasium nach Antragstellung und aktiver Mitarbeit im regionalen UNESCO-Netzwerk den Status einer „interessierten UNESCO-Projektschule“ erlangt. Im April 2018 händigte Karl Hußmann, Landeskoordinator NRW, der Schule ihre Urkunde für eine „mitarbeitende Schule“ auf Bundesebene aus. Jetzt, nach weiteren zwei Jahren intensiver Arbeit, folgte schließlich die internationale Anerkennung als UNESCO Associated School.
In diesen fünf Jahren hat das Gymnasium schulintern und schulübergreifend UNESCO-orientiert gearbeitet, wie etwa bei Projekttagen, in Workshops und Fachtagungen für Schüler und Lehrer, bei Ausstellungen und Spendenaktionen sowie, auch im Rahmen von Ferienangeboten, bei Schulexkursionen zu UNESCO-Welterbestätten.
Traditionell setzen die UNESCO-Schulen bei ihren schulübergreifenden Projekten auf persönliche Begegnungen und gemeinsame Workshops vor Ort. Da dies in der Pandemiesituation zurzeit nicht möglich ist, sind seit dem Frühjahr 2020 ausschließlich Online-Veranstaltungen durchgeführt worden. Beherrschendes Thema vieler der aktuellen Veranstaltungen sind aus gegebenen Anlässen „Fake News“ und „Verschwörungsmythen“. Die Umstellung auf die Online-Veranstaltungen vollzog sich problemlos. Das bestätigt auch Vincent Ulinski (15). Der Verler Gymnasiast nahm unlängst an einem bundesweiten UNESCO-Online-Seminar teil, zu dem er als einer von zwei nordrhein-westfälischen Repräsentanten eingeladen war.
Die Mitglieder der UNESCO-AG Vincent Ulinski , David Sielhorst und Joanna Kellner sind stolz darauf, mit ihrer Arbeit zur erfolgreichen Zertifizierung beigetragen zu haben.
„Die Digitalisierung und der verantwortungsvolle Umgang damit ist eines der Leitziele der UNESCO. Die UNESCO-Projektschulen verfügen entsprechend seit längerem über nationale und internationale Online-Kommunikationsplattformen“, erklärt Carsten Krüger, der am Verler Gymnasium mit der UNESCO-Koordination betraut ist. „Trotzdem ist es schade, dass z. B. die traditionellen mehrtägigen und schulübergreifenden Workshop-Camps zurzeit nicht laufen können“, bedauert er. Verl wäre 2020 Ausrichtungsort eines solchen dreitägigen Schülercamps für 80 junge UNESCO-Unterstufen-Schüler aus ganz NRW gewesen, Thema: „Miteinander füreinander unsere Welt gestalten: Workshops zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen“. „Das komplette Programm ist bereits fertig geplant, benötigte Gelder sind bewilligt, sodass wir das Camp zu gegebener Zeit auf jeden Fall durchführen werden“, zeigt sich Krüger optimistisch.
An ein anderes traditionelles UNESCO-Camp, das das Netzwerk regelmäßig für die Oberstufenschüler anbietet, denkt Joana Kellner (18), die sich seit Jahren in der UNESCO-AG des Gymnasiums engagiert, gerne zurück. Besonders die schulübergreifenden Arbeitsformen sowie der auch über die Dauer des Camps hinaus anhaltende Kontakt zu den Schülern anderer UNESCO-Schulen gefielen ihr. „Ich finde es echt super“, resümiert Joana, „dass wir jetzt eine anerkannte UNESCO-Projektschule sind!“