Philosophie

Philosophie ist ein Fach, das man erst mit dem Beginn der Oberstufe belegen kann. Gegenüber dem Fach „Praktische Philosophie“, das in der Sekundarstufe I angeboten wird, steht im Fach „Philosophie“ die Beschäftigung mit philosophischen Fragen, Problemen und Texten sehr viel stärker im Vordergrund. Im Folgenden erhält man einen Überblick über die Inhalte, Ziele und Methoden des Fachs „Philosophie“. Danach werden einige Hinweise zum Fach Philosophie als Prüfungs- bzw. Abiturfach aufgeführt. Als kleine Entscheidungshilfe, ob man Philosophie wählen sollte, werden zum Schluss Antworten von Schülerinnen und Schülern eines Philosophiekurses auf diese Frage aufgelistet.

1. Inhalte des Faches Philosophie
Wenn ich mich für Pferde oder Edelsteine interessiere, kann ich nicht verlangen, dass alle anderen diese Interessen teilen. Wenn ich wie gebannt vor allen Sportsendungen im Fernsehen sitze, muss ich mich damit abfinden können, dass andere Sport öde finden. Gibt es trotzdem etwas, dass alle interessieren sollte? Ja, […] Es gibt Fragen, die alle Menschen beschäftigen sollten. Und um solche Fragen geht es in diesem Kurs. Die beste Herangehensweise an die Philosophie ist es, philosophische Fragen zu stellen.“ (J. Gaarder: Sofies Welt)
Das Fach Philosophie beschäftigt sich mit solchen grundsätzlichen Fragen, mit denen sich Menschen zu allen Zeiten immer wieder auseinandergesetzt haben. Im Einzelnen geht in den drei Jahren der Oberstufe um folgende Themen:

Einführungsphase
– Ist der Mensch ein besonderes Lebewesen? – Sprachliche, kognitive und reflexive Fähigkeiten von Mensch und Tier im Vergleich und daraus folgende ethische Konsequenzen
– Müssen sich alle nach derselben Moral richten? – Ethischer Universalismus und Relativismus im Vergleich
– Umfang und Grenzen staatlichen Handelns am Beispiel des philosophischen Problems einer gerechten Strafe
– Gibt es ein Leben nach dem Tod? – Philosophische Überlegungen zur Unsterblichkeit der Seele und zur Existenz Gottes
– Wie kommt die Welt in den Kopf? – Grundfragen der Erkenntnistheorie

Qualifikationsphase I
– Warum bin ich, wie ich bin? – Natur und Kultur als Bestimmungsmerkmale des Menschen
– Woraus bestehe ich? – Leib und Seele
– Wer bestimmt, wie ich mich entscheide? – Das Problem der Willensfreiheit
– Was ist ein „gutes“ Leben? – Die Frage nach dem Glück und dem gelingenden Leben
– Was ist moralisch richtig? – Philosophische Ethik
– Muss man jedes menschliche Leben erhalten? – Probleme der medizinischen Ethik am Beispiel der Sterbehilfe / des Embryonenschutzes

Qualifikationsphase II
– Wozu brauche ich die Anderen überhaupt? – Grundlagen der antiken Staatstheorie
– Auf welchen Staat sollten wir uns einigen? – Theorien des Gesellschaftsvertrags
– Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? – Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit
– Was wissen wir „sicher“? – Erkenntnistheorie
– Wie verlässlich ist die Naturwissenschaft? – Wissenschaftstheorien

2. Ziele des Philosophieunterrichts
„Auch heute muss jeder Einzelne seine Antworten auf diese Fragen finden. Wir können nicht im Lexikon nachschlagen, ob es Gott oder ein Leben nach dem Tod gibt. Das Lexikon sagt uns auch nicht, wie wir leben sollen. Lesen, was andere Menschen gedacht haben, kann trotzdem eine Hilfe sein, wenn wir unser eigenes Bild vom Leben und der Welt machen müssen.“(J. Gaarder: Sofies Welt)
Bei der Beschäftigung mit diesen philosophischen Fragen geht es oft nicht darum diese eindeutig zu lösen. Häufig ist dies auch gar nicht möglich. Ziel ist es vielmehr durch das Kennenlernen der Antwortversuche der Philosophen sowie das eigene Nachdenken und Diskutieren darüber – mit dem Wissen, dass auch andere Positionen ihr Recht haben – einen eigenen begründeten Standpunkt, der auch mit guten Gründen vertreten werden kann, zu finden. Dementsprechend besitzt das Fach Philosophie folgende Ziele:
– philosophische Fragen verstehen und stellen können.
– die Antworten, die Philosophen auf derartige Fragen gegeben haben, im Unterricht kennenlernen und verstehen.
– über die Auseinandersetzung mit philosophischen Texten eigene Antworten und Standpunkte zu philosophischen Fragen entwickeln.
– lernen, eigene und fremde Argumentationen im Hinblick auf ihre Folgerichtigkeit und Überzeugungskraft zu prüfen.
– die Entdeckung und Beurteilung der Bedeutung und Relevanz der philosophischen Fragen, Begriffe, Argumentationen und Theorien für das eigene Leben und Denken.

3. Methoden des Philosophieunterrichts
Zu den wichtigsten Methoden des Philosophieunterrichts gehören:
– die Klärung und Analyse philosophischer Begriffe und Argumente.
– die Analyse und Interpretation philosophischer Texte, mit dem Ziel den Gedankengang des Textes nachzuvollziehen und zu beurteilen.
– die Diskussion über philosophische Texte und Positionen (freies Gespräch über philosophische Fragen und Probleme).
– die Beschäftigung mit Bildern, Filmen, literarischen Texten, Gedankenexperimenten etc., sofern sie philosophische Probleme und Fragen zum Inhalt haben.
– die Beherrschung von Übungsformen, wie die Analyse philosophischer Texte, das Halten von Referaten, die Durchführung von Pro-Contra Erörterungen sowie freie Problemdiskussionen und Diskussionen zu Fallbeispielen.

4. Philosophie als Prüfungsfach
Wenn man Philosophie als Klausurfach belegt, kann Philosophie als 3. oder 4. Abiturprüfungsfach gewählt werden. Es werden dann zwei Klausuren pro Kurshalbjahr geschrieben.

5. „Soll man Philosophie als Fach wählen?“
Antworten von Schülerinnen und Schülern eines Grundkurses Philosophie:
„Philosophie ist neben der Phantasie der beste Weg, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“
„Es werden existentielle Fragen, die so nicht beantwortet werden können, zu beantworten versucht. Wie die Antwort dann lautet, darum geht es eigentlich weniger: wichtig ist zu erfahren, wie die Philosophen das Problem angehen und wie sie argumentieren.“
„Man lernt interessante Theorien kennen. Teilweise sind die Unterrichtsinhalte aber schwer nachzuvollziehen.“
„Bereitschaft zum Mitdenken und –arbeiten ist notwendig. Sonst verliert man den Überblick.“
„Interessant, da man alltägliche Probleme und Situationen einmal aus anderer Sicht betrachtet.“ „Philosophen haben Theorien aufgestellt, wie sie sich die Welt vorstellen. Doch nicht alle Theorien sind leicht verständlich.“
„Wenn man durch zuviel denken unglücklich wird, sollte man Philo am besten ganz vergessen.“
„Ein Muss für jeden Schüler der ernsthaft nachdenken und diskutieren will.“
„Ich würde es nur interessierten Schülern raten, da es kein Fach zum einfachen Entspannen ist. Allerdings ist es sehr spannend und macht Spaß“
„Um dieses Fach erfolgreich […] bestehen zu können, ist eine gewisse Gewöhnung an komplizierte Texte nötig.“
„Man muss sehr viel Textarbeit machen (so ähnlich wie in Deutsch).“
„Etwas komplett Neues / Anderes. – Viele Texte und präzises Arbeiten daran.“
„Man denkt über alltägliche Sachen nach, die man als selbstverständlich hinnimmt, aber nie hinterfragt. Dadurch gewinnt man eine völlig neue Sichtweise auf manche Dinge.“
„Die alten Philosophien sind allerdings manchmal langweilig und unübersichtlich.“
„Hilfe im Umgang mit schwierigen Texten, hilfreich für andere Fächer.“
„Philosophie gefällt mir. Die Themen sind interessant und nachvollziehbar. Allerdings sind besonders Kant-Texte oft schwierig zu lesen und zu verstehen.“

Diese Lehrkräfte unterrichten Philosophie
Praktische Philosophie (Sek. I): Herr Dr. Kraemer, Herr Kötter, Herr Radke, Frau Schollmeier
Philosophie (Sek. II): Herr Dr. Kraemer, Herr Radke, Frau Schollmeier

Philosophie

Philosophie ist ein Fach, das man erst mit dem Beginn der Oberstufe belegen kann. Gegenüber dem Fach „Praktische Philosophie“, das in der Sekundarstufe I angeboten wird, steht im Fach „Philosophie“ die Beschäftigung mit philosophischen Fragen, Problemen und Texten sehr viel stärker im Vordergrund. Im Folgenden erhält man einen Überblick über die Inhalte, Ziele und Methoden des Fachs „Philosophie“. Danach werden einige Hinweise zum Fach Philosophie als Prüfungs- bzw. Abiturfach aufgeführt. Als kleine Entscheidungshilfe, ob man Philosophie wählen sollte, werden zum Schluss Antworten von Schülerinnen und Schülern eines Philosophiekurses auf diese Frage aufgelistet.

1. Inhalte des Faches Philosophie
Wenn ich mich für Pferde oder Edelsteine interessiere, kann ich nicht verlangen, dass alle anderen diese Interessen teilen. Wenn ich wie gebannt vor allen Sportsendungen im Fernsehen sitze, muss ich mich damit abfinden können, dass andere Sport öde finden. Gibt es trotzdem etwas, dass alle interessieren sollte? Ja, […] Es gibt Fragen, die alle Menschen beschäftigen sollten. Und um solche Fragen geht es in diesem Kurs. Die beste Herangehensweise an die Philosophie ist es, philosophische Fragen zu stellen.“ (J. Gaarder: Sofies Welt)
Das Fach Philosophie beschäftigt sich mit solchen grundsätzlichen Fragen, mit denen sich Menschen zu allen Zeiten immer wieder auseinandergesetzt haben. Im Einzelnen geht in den drei Jahren der Oberstufe um folgende Themen:

Einführungsphase
– Ist der Mensch ein besonderes Lebewesen? – Sprachliche, kognitive und reflexive Fähigkeiten von Mensch und Tier im Vergleich und daraus folgende ethische Konsequenzen
– Müssen sich alle nach derselben Moral richten? – Ethischer Universalismus und Relativismus im Vergleich
– Umfang und Grenzen staatlichen Handelns am Beispiel des philosophischen Problems einer gerechten Strafe
– Gibt es ein Leben nach dem Tod? – Philosophische Überlegungen zur Unsterblichkeit der Seele und zur Existenz Gottes
– Wie kommt die Welt in den Kopf? – Grundfragen der Erkenntnistheorie

Qualifikationsphase I
– Warum bin ich, wie ich bin? – Natur und Kultur als Bestimmungsmerkmale des Menschen
– Woraus bestehe ich? – Leib und Seele
– Wer bestimmt, wie ich mich entscheide? – Das Problem der Willensfreiheit
– Was ist ein „gutes“ Leben? – Die Frage nach dem Glück und dem gelingenden Leben
– Was ist moralisch richtig? – Philosophische Ethik
– Muss man jedes menschliche Leben erhalten? – Probleme der medizinischen Ethik am Beispiel der Sterbehilfe / des Embryonenschutzes

Qualifikationsphase II
– Wozu brauche ich die Anderen überhaupt? – Grundlagen der antiken Staatstheorie
– Auf welchen Staat sollten wir uns einigen? – Theorien des Gesellschaftsvertrags
– Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? – Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit
– Was wissen wir „sicher“? – Erkenntnistheorie
– Wie verlässlich ist die Naturwissenschaft? – Wissenschaftstheorien

2. Ziele des Philosophieunterrichts
„Auch heute muss jeder Einzelne seine Antworten auf diese Fragen finden. Wir können nicht im Lexikon nachschlagen, ob es Gott oder ein Leben nach dem Tod gibt. Das Lexikon sagt uns auch nicht, wie wir leben sollen. Lesen, was andere Menschen gedacht haben, kann trotzdem eine Hilfe sein, wenn wir unser eigenes Bild vom Leben und der Welt machen müssen.“(J. Gaarder: Sofies Welt)
Bei der Beschäftigung mit diesen philosophischen Fragen geht es oft nicht darum diese eindeutig zu lösen. Häufig ist dies auch gar nicht möglich. Ziel ist es vielmehr durch das Kennenlernen der Antwortversuche der Philosophen sowie das eigene Nachdenken und Diskutieren darüber – mit dem Wissen, dass auch andere Positionen ihr Recht haben – einen eigenen begründeten Standpunkt, der auch mit guten Gründen vertreten werden kann, zu finden. Dementsprechend besitzt das Fach Philosophie folgende Ziele:
– philosophische Fragen verstehen und stellen können.
– die Antworten, die Philosophen auf derartige Fragen gegeben haben, im Unterricht kennenlernen und verstehen.
– über die Auseinandersetzung mit philosophischen Texten eigene Antworten und Standpunkte zu philosophischen Fragen entwickeln.
– lernen, eigene und fremde Argumentationen im Hinblick auf ihre Folgerichtigkeit und Überzeugungskraft zu prüfen.
– die Entdeckung und Beurteilung der Bedeutung und Relevanz der philosophischen Fragen, Begriffe, Argumentationen und Theorien für das eigene Leben und Denken.

3. Methoden des Philosophieunterrichts
Zu den wichtigsten Methoden des Philosophieunterrichts gehören:
– die Klärung und Analyse philosophischer Begriffe und Argumente.
– die Analyse und Interpretation philosophischer Texte, mit dem Ziel den Gedankengang des Textes nachzuvollziehen und zu beurteilen.
– die Diskussion über philosophische Texte und Positionen (freies Gespräch über philosophische Fragen und Probleme).
– die Beschäftigung mit Bildern, Filmen, literarischen Texten, Gedankenexperimenten etc., sofern sie philosophische Probleme und Fragen zum Inhalt haben.
– die Beherrschung von Übungsformen, wie die Analyse philosophischer Texte, das Halten von Referaten, die Durchführung von Pro-Contra Erörterungen sowie freie Problemdiskussionen und Diskussionen zu Fallbeispielen.

4. Philosophie als Prüfungsfach
Wenn man Philosophie als Klausurfach belegt, kann Philosophie als 3. oder 4. Abiturprüfungsfach gewählt werden. Es werden dann zwei Klausuren pro Kurshalbjahr geschrieben.

5. „Soll man Philosophie als Fach wählen?“
Antworten von Schülerinnen und Schülern eines Grundkurses Philosophie:
„Philosophie ist neben der Phantasie der beste Weg, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“
„Es werden existentielle Fragen, die so nicht beantwortet werden können, zu beantworten versucht. Wie die Antwort dann lautet, darum geht es eigentlich weniger: wichtig ist zu erfahren, wie die Philosophen das Problem angehen und wie sie argumentieren.“
„Man lernt interessante Theorien kennen. Teilweise sind die Unterrichtsinhalte aber schwer nachzuvollziehen.“
„Bereitschaft zum Mitdenken und –arbeiten ist notwendig. Sonst verliert man den Überblick.“
„Interessant, da man alltägliche Probleme und Situationen einmal aus anderer Sicht betrachtet.“ „Philosophen haben Theorien aufgestellt, wie sie sich die Welt vorstellen. Doch nicht alle Theorien sind leicht verständlich.“
„Wenn man durch zuviel denken unglücklich wird, sollte man Philo am besten ganz vergessen.“
„Ein Muss für jeden Schüler der ernsthaft nachdenken und diskutieren will.“
„Ich würde es nur interessierten Schülern raten, da es kein Fach zum einfachen Entspannen ist. Allerdings ist es sehr spannend und macht Spaß“
„Um dieses Fach erfolgreich […] bestehen zu können, ist eine gewisse Gewöhnung an komplizierte Texte nötig.“
„Man muss sehr viel Textarbeit machen (so ähnlich wie in Deutsch).“
„Etwas komplett Neues / Anderes. – Viele Texte und präzises Arbeiten daran.“
„Man denkt über alltägliche Sachen nach, die man als selbstverständlich hinnimmt, aber nie hinterfragt. Dadurch gewinnt man eine völlig neue Sichtweise auf manche Dinge.“
„Die alten Philosophien sind allerdings manchmal langweilig und unübersichtlich.“
„Hilfe im Umgang mit schwierigen Texten, hilfreich für andere Fächer.“
„Philosophie gefällt mir. Die Themen sind interessant und nachvollziehbar. Allerdings sind besonders Kant-Texte oft schwierig zu lesen und zu verstehen.“

Diese Lehrkräfte unterrichten Philosophie
Praktische Philosophie (Sek. I): Herr Dr. Kraemer, Herr Kötter, Herr Radke, Frau Schollmeier
Philosophie (Sek. II): Herr Dr. Kraemer, Herr Radke, Frau Schollmeier