Das Gymnasium Verl zu Gast im Düsseldorfer Schulministerium:
Ministerin Gebauer ehrt im Rahmen einer Feierstunde anerkannte UNESCO-Projektschulen
Sechs Schulen, darunter das Gymnasium Verl und seine UNESCO-Partnerschule, das Ratsgymnasium Bielefeld, waren am 27. Mai zu einer Feierstunde ins nordrhein-westfälische Ministerium für Schule und Bildung eingeladen. Diese Schulen waren in den letzten Monaten nach jeweils langjähriger Zusammenarbeit im nationalen UNESCO-Netzwerk nun ins internationale Netzwerk der UNESCO-Projektschulen (UNESCO Associated Schools) aufgenommen worden. Die UNESCO-Schulen stehen für Werte wie Friedens- und Demokratieerziehung, soziales Engagement, Weltoffenheit und nachhaltige Entwicklung. Da pandemiebedingt die Übergabe der Aufnahmeurkunden im Rahmen von Feiern in den einzelnen Schulen nicht erfolgen konnte, geschah dies nun im Rahmen einer gemeinsamen Feierstunde im Ministerium.
Als Verler Delegation waren Matthias Hermeler, Schulleiter des Gymnasiums, sowie Carsten Krüger, Lehrer am Gymnasium und Regionalkoordinator für die UNESCO-Schulen in Ostwestfalen-Lippe, geladen. Durch die Feierstunde leiteten Schulministerin Yvonne Gebauer sowie der Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, Klaus Schilling.
Yvonne Gebauer fand eingangs lobende Worte: „Die hier anwesenden Schulen eint, dass die UNESCO-Leitthemen ihre gesamte Schulkultur prägen – vom außerschulischen Lernen über das schulische Leben bis in den Unterricht hinein. Dadurch ermöglichen sie den Schülerinnen und Schülern einen konkreten und handlungsbezogenen Erkenntnisgewinn und eine ganzheitliche Wertebildung.“
Klaus Schilling begrüßte das Gymnasium Verl und die anderen fünf Schulen, nachdem er dies im Dezember bereits schriftlich getan hatte, nunmehr persönlich im internationalen UNESCO-Schulnetzwerk: „Dadurch werden Ihre Anstrengungen und Leistungen für eine hochwertige Bildung im Zeichen der nachhaltigen Entwicklungsziele gewürdigt. Die Schülerinnen und Schüler werden darin gestärkt, ihre Gestaltungs- und Handlungskompetenzen auch außerhalb der Schulen einzusetzen. Zugleich bildet das starke Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Nordrhein-Westfalen einen guten Raum für die Lehrkräfte, um die eigene Praxis zu reflektieren und gemeinsam auszurichten.“
Schulleiter Matthias Hermeler konnte die bereits im Dezember angekündigte Urkunde endlich persönlich entgegennehmen und empfand es als „besondere Anerkennung der Arbeit unserer Schulgemeinde, dass die Urkundenübergabe im Ministerium für Schule und Bildung sowie durch die Hand der Ministerin selbst erfolgt.“
Schulleiter Matthias Hermeler und Carsten Krüger (Mitte) nehmen für das Gymnasium Verl das Zertifikat als international anerkannte UNESCO-Schule von Bildungsministerin Yvonne Gebauer (links) und dem Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen Klaus Schilling (rechts) entgegen.
Rund eineinhalb Stunden nahmen sich Ministerin Gebauer und der Bundeskoordinator Zeit, um neben der feierlichen Urkundenübergabe die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der UNESCO-Schulen ausführlich zu Wort kommen und über verschiedene Projekte ihrer Schulen berichten zu lassen. Insbesondere Yvonne Gebauer zeigte sich erfreut darüber, die Räume des Ministeriums − abseits des politischen Tagesgeschäfts − wieder einmal mit Leben zu füllen.
Für das Gymnasium Verl referierte Carsten Krüger: „Schon lange finden an unserer Schule entsprechend dem Leitsatz unseres Schulprogramms ‚Miteinander füreinander Zukunft gestalten‘ regelmäßige Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) statt. Für das kommende Schuljahr ist ein Klimaresilienz-Projekt angedacht, bei dem Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums mit Hilfe mobiler Endgeräte klimarelevante Daten zum heimischen Grünbestand erfassen und daraus weitere Projekte entwickeln. Aber auch in den letzten beiden durch die Pandemie geprägten Jahren konnten auf kleinerer Ebene BNE-Projekte wie etwa zu Bio-Anbau, zum Tierschutz, zur Müllbeseitigung und Müllvermeidung umgesetzt werden. Um die erfolgreichen Einzelprojekte thematisch zu bündeln und nicht nur mit der Schulgemeinde, sondern auch mit dem UNESCO-Netzwerk zu teilen, wurde bereits für ein NRW-weites Schülercamp geplant, das – sobald wieder möglich – zeitnah in Verl stattfinden wird. Hierbei stehen Workshops zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen an, die Nachhaltigkeit bei Ernährung und Umweltschutz in den Fokus rücken. Entsprechende Schulen sind schon angemeldet und die außerschulischen Kooperationspartner freuen sich bereits auf Kinder aus ganz NRW.“
Matthias Hermeler hob zudem hervor, dass das E.U.L.E.-Projekt des Gymnasiums ein besonderes Beispiel eines sozialen Projekts im Sinne der UNESCO sei.
E.U.L.E steht für „Erleben, Unterrichten, Lernen, Experimentieren“ und fördert generationenübergreifende Begegnungen, indem Jugendliche des Gymnasiums ältere Menschen etwa im Umgang mit Computern und Smartphones sowie in anderen Themenfeldern wie Fremdsprachen (Englisch, Französisch) unterrichten. „Dabei“, so Hermeler, „konnte der E.U.L.E.-Unterricht auch in Zeiten der Pandemie fortgeführt werden, indem ein Teil des Angebots von den Klassenräumen per Videokonferenzen in virtuelle Räume verlegt wurde und quasi wie gewohnt weiterlaufen konnte.“
„Große Bedeutung“, fügte Krüger hinzu, „hat am Gymnasium Verl auch die UNESCO-Welterbe-Bildung, sei es durch kommentierte Ausstellungen selbst erstellter Modelle in der Schule oder durch das zurzeit leider ruhende Fahrtenprogramm, das neben den Klassen- und Kursfahrten auch ein regelmäßiges Sommerferienangebot mit dem Ziel beeindruckender Weltkultur- und Weltnaturerbestätten in Italien vorsieht.“
Gelegenheit zur Präsentation: Carsten Krüger und Matthias Hermeler stellen im Schulministerium ausgewählte Projekte des Gymnasiums Verl vor.